 Translation by B. Blanke
 Translation by B. Blanke
      
      Eine Nacht in der Stadt 
 
      
      Die Stadt (Teil 1) 
      
      Das Geräusch meiner Schritte
      Verschmilzt mit dem Straßenlärm 
      Ich schlendere gedankenverloren durch die Straßen.
      
      Jemand stößt mich an,
      Murmelt eine Entschuldigung während er weitergeht
  Herausgerissen aus meinen Gedanken schaue ich mich um.
  
Über den Straßenschluchten 
Verschwendet das Tageslicht noch ein letztes „Auf Wiedersehen“
  Der Nieselregen auf dem Asphalt reflektiert das Neonlicht.
  
  Die U-Bahnhöfe spucken immer noch Menschen aus,
  die von der Arbeit kommen.
  Ein geschäftiger Tag neigt sich langsam dem Ende zu.
  
  Ladenbesitzer schließen ihre Läden
  Ein Kellner faltet in einem Restaurant Servietten
  Die Stadt bereitet sich auf die Nacht vor.
  
  Namenlose Menschen eilen vorbei
  Hin und wieder gibt es einen flüchtigen Blick
  Namenlose Gesichter mit unbekannten Geschichten dahinter.
    
top / original lyrics 
      
      Obst und Gemüse (Teil 1) 
      
Der Mann schaut für eine ganze Weile auf seine Hände 
In letzter Zeit gibt es nicht viel zu tun
Er versucht die Erinnerung nicht zuzulassen, versucht, sein Gehirn und seine Gedanken zu verschließen
Versucht, nicht in seinem Geschäft herumzustarren.
Nicht all die vertrauten Dinge zu sehen
  Nicht die Photos an der Wand genau zu betrachten
  Photos seiner Kinder, die in einem Olivenhain spielen
  Seine geliebte Frau in ihrem neuen Kleid.
  
  Er verscheucht die aufkommenden Erinnerungen
  Zum Glück ist es Zeit, den Laden zu schließen
  Er geht hinaus auf den Bürgersteig, um die Auslagen hereinzuholen
  Ein Mann in einem grauen Mantel rennt ihn fast um
  Es hat begonnen zu regnen.
  
  Ihm fällt auf, dass die junge Frau heute spät dran ist
  Die, die immer so traurig aussieht
  Die, mit der er es nicht schafft, ein paar Worte zu sprechen
  Sie kommt nur herein, kauft zwei Orangen und hastet davon.
  
  Er kann sich nicht selbst betrügen- 
      die Erinnerungen kommen
      Seine geliebte Frau, die seit fünf Jahren tot ist
      Sie hat sich nie über seine verrückten Ideen beschwert
      Sie war eine begnadete Köchin, er vermisst sie immer noch.
      
      Seine geliebten Kinder, die ihr eigenes Leben leben
      Weit weg von ihm, in anderen Städten
  Weit weg von allem, woran er glaubt
  Hin und wieder rufen sie ihn an.
  
  Er begreift, dass die junge Frau heute nicht kommen wird
  Die, die immer so traurig aussieht.
  Die, mit der er es nicht schafft, ein paar Worte zu sprechen
  Sie kommt nur herein, kauft zwei Orangen und hastet davon.
  
  Er löscht die Lichter im Laden
  Geht hinauf in seine Wohnung und schaltet den Fernseher ein
  Er trinkt eine Tasse starken Mokkas- allein mit seinen Gedanken
  Darauf wartend, dass die Nacht kommt.
    
top / original lyrics 
      
      Will Joad
 
      
      Will Joad ist ein unscheinbarer Mann
  Der immer versucht, das Beste zu tun, was er kann
  Ein bescheidener Mann mit bescheidenen Hoffnungen
  Ein kleiner Mann in einem schäbigen grauen Mantel
  Er hat nie viel von seinem Leben erwartet
  Nur ein kleines Heim für sich und seine Frau
  Jetzt wird die Bank ihnen ihr Haus wegnehmen.
  
  Er hatte vor sechs Wochen seine Arbeit verloren
  Sie sagten ihm lediglich, sie bräuchten ihn nicht mehr
  Er wurde durch Maschinen ersetzt
  Nachdem er 28 Jahre lang dort gearbeitet hatte.
  Die Raten für das Haus kann er nicht mehr bezahlen
  Es fühlt sich an, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen.
  
  Als er ein Kind war, träumte er, er könne fliegen
  Hoch über den Häusern und in den Himmel
  Jetzt verfolgt ihn jede Nacht ein anderer Traum
  Er fällt und fällt bis er von seinem eigenen Schrei aufwacht.
  
  Will hat den ganzen Tag über nach Arbeit gesucht
  Wieder gab es nur Absagen
  Jetzt irrt er ziellos durch die Straßen
  Er traut sich nicht, nach Hause zu gehen.
  Seine Frau glaubt, er sei in der Arbeit
  Er traut sich nicht, es ihr zu sagen
  Jeden Morgen gibt sie ihm einen Abschiedskuss für den Arbeitstag.
  
  Eine tote Katze an der Straßenseite
  Lässt ihn einen Augenblick innehalten
  Verloren in Gedanken an den Himmel und das Paradies
  Stößt er die Katze von Zeit zu Zeit an.
  Letztendlich ist er am Leben
  Er muss nach Hause gehen und mit seiner Frau sprechen
  Sie haben immer noch sich, es muss einen Ausweg geben.
    
top / original lyrics 
      
      Der alte Mann vom ersten Stock 
      
      Der alte Mann vom ersten Stock lebt dort ganz allein
      Der alte Mann vom ersten Stock lebt dort nur für sich
  In einer Welt aus vergangenen Tagen und Erinnerungen
  Die Welt da draußen hat ihn vergessen
  Er hat noch nicht einmal einen Fernseher.
  
  Der alte Mann vom ersten Stock denkt an seine Frau 
  Wie viele Jahre sind vergangen, seit sie gestorben ist
  Er vermisst ihre Fröhlichkeit und ihr Lächeln
  Und wenn sie getanzt hat
  War so ein Funkeln in ihren Augen.
  
  Manchmal, wenn die Einsamkeit sein Herz einschnürt
  Und der Tag nicht vorbeigehen will
  Lauscht er einer der alten Platten, die sie so gemocht hat
  Und wenn er seine Augen schließt, kann er sie tanzen sehen.
  
  Der alte Mann vom ersten Stock sitzt in seiner kleinen Wohnung
  Der alte Mann vom ersten Stock wartet auf die Katze
  Wartet auf das vertraute Kratzen an der Tür 
  Sei drei Tagen
  Ist die Katze nicht nach Hause gekommen.
  
  Der alte Mann vom ersten Stock vermisst seine Frau 
  Er vermisst es, mit ihr zu sprechen, vermisst ihr Lächeln
  Niemanden, mit dem er Reden kann, nur die Gemeindeschwester, die nach ihm sieht
  Doch sie ist immer in Eile
  Außerdem spricht zu ihm als sei er ein Kind.
  
  Manchmal, wenn die Leere seine Seele einschnürt
  Und die Stille ihm Schmerzen bereitet
  Hört er sich die alten Lieder an, die sie so sehr geliebt hat
  Und dann schließt er seine Augen und kann sie singen hören.
  
  Der alte Mann vom ersten Stock vermisst seine Frau
  Vermisst ihre Freundlichkeit, vermisst ihr Lächeln
  Nur manchmal war eine Trauer in ihren Augen
  Dann wusste er, dass 
  Die Schatten der Vergangenheit sie wieder verfolgten.
  
  Sie hat nie über ihre Kindheit berichtet und was damals mit ihr passiert ist
  Aber es gab die tätowierte Nummer auf ihrem Arm
  Er hatte sich nie getraut, zu fragen.
  
  Der alte Mann vom ersten Stock lebt in seiner kleinen Wohnung
  Der alte Mann vom ersten Stock wartet auf seine Katze
  Wartet auf dieses vertraute Miauen von draußen
  Alles, was er hört, ist Straßenlärm
  Der Klang eines Lebens, das ihn zurückgelassen hat.
  
  Manchmal, wenn die Traurigkeit sein Herz einschnürt
  Und die Tage nicht vergehen wollen
  Manchmal, wenn es sich anfühlt wie einfach nur auf den Tod warten,
  Wünschte er sich, er hätte ihr nicht versprochen, sich um die Katze zu kümmern.
    
top / original lyrics 
      
      Die Stadt  (Teil 2) 
      
      Bilder meiner Gedanken
      Mischen sich mit dem Licht der Straßenlaternen
  Ziellos wandere ich durch die Nacht.
  
  Leuchtende Werbelichter
  Unterbrechen die Dunkelheit
  Malen farbige Bilder auf den Asphalt.
  
  Dort ist der warme Schimmer von Kerzen
  Aus Gaststätten und Restaurants
  Hin und wieder dringt ein Lachen durch offene Türen.
  
  Wohnungsfenster
  Hell erleuchtet
  Viele von ihnen durch das bläuliche Flimmern des Fernsehers.
  
  Menschen schlendern durch die Straßen
  Vorbei an Schaufenstern mit ihrer hellen Beleuchtung.
  Eine Frau steht an einem Fenster
  Und starrt hinaus
  Steht dort wie gelähmt.
  
  Ich gehe an tausenden von Fenstern vorbei
  Manchmal erhasche ich einen flüchtigen Blick hinein
  Tausende von Fenstern mit unbekannten Geschichten dahinter.
    
top / original lyrics 
      
      Zerbrochene Träume
 
      
      Sie steht dort mit Tränen in den Augen
      Durch das Fenster auf die untenliegende Straße starrend
  Sie steht dort schon seit einer ganzen Weile
  Nicht bemerkend, dass das Abwaschwasser kalt wirt
  Ihre Gedanken kreisen um die Worte
  Die er ihr gestern entgegengeschleudert hat
  Er sagte bloß:“ es ist vorbei“
  Und irgendetwas über „ein neues Leben beginnen“.
  Alles, von dem sie geträumt hat,
  Alles, in das sie geglaubt hat
  Ihr ganzes Leben wurde gestern Nacht weggeschleudert
  Alles, was ihr wichtig war
  Alles, für das sie gelebt hat
  Ihre ganze Welt zerbrach gestern Nacht.
  Ihr ganzes Leben wurde zur Lüge.
  
  Sie hat die ganze Nacht auf ihn gewartet,
  Den ganzen Tag über funktioniert wie jeden Tag;
  Sie um die Kinder gekümmert, sauber gemacht,
  Gewaschen, eingekauft, geputzt und wieder sauber gemacht.
  Sie hat das Essen zur gewohnten Zeit (?)vorbereitet,
  Und sie stellt ihm einen Teller hin, als sie den Tisch deckt
  Da waren die fragenden Blicke ihres ältesten Kindes
  Wie erklärt man einem Kind, dass Papa nicht nach Hause kommt?
  Alles, von dem sie geträumt hat…
  
  Was ist passiert, wann hat es begonnen?
  Wie konnte sie all diese Zeichen ignorieren?
  Immer häufiger kam er spät heim nachts.
  Es gab schamhaft verborgene Dinge und heimliche Anrufe.
  Sie ist einer Selbsttäuschung erlegen, sie wollte es nicht sehen,
  Sich selbst überzeugend, dass schon alles in Ordnung ist.
  Sie hatte sich an einen schon lange zerbrochenen Traum geklammert
  Wird ein Traum zu einer Lüge, wenn er sich verflüchtigt?
  
  Sie erinnert sich an ihre erste Liebe, er war ein Komödiant,
  Letztenendes konnte sie seine Unruhe nicht aushalten und hat ihn verlassen,
  Alles, was sie wollte, war sesshaft zu werden
  Und sie träumte davon, Kinder und eine Familie zu haben,
  Ihre Träume schienen wahr zu werden, als sie diesen Mann traf,
  Er versprach Sicherheit und Konstanz
  Sie heirateten, sie wurde schwanger und gab ihre Arbeit auf, 
  Ihr Leben schien ein perfekter Traum zu sein.
  Nun ist er in Rauch aufgegangen, 
  Es ist nichts übrig geblieben, scheint es,
  Alles, von dem sie geträumt hat…
  
  Ein Geräusch aus dem Kinderzimmer reißt sie aus ihren Gedanken,
  Bestimmt hat die Kleine wieder einen Albtraum gehabt.
  Eine fröhliche Clique geht in die Kneipe auf der anderen Straßenseite,
  Da ist eine Frau, die mit einem Blick voller Schmerz zu ihr hinaufschaut
  In diesen Augen sieht sie ihre eigenen Ängste gespiegelt.
  Das letzte mal, dass sie ausgegangen ist, ist eine Ewigkeit her.
  Sie trocknet ihre Hände ab und wischt die Tränen weg
  Dann geht sie zu ihrer Tochter und wiegt sie in den Schlaf.
    
top / original lyrics 
      
      Hinter einer Maske (Teil 1) 
      
      Sie sitzt in einer Ecke wie gelähmt
  Ihr Gesichtsausdruck ist wie versteinert 
  Sie versteckt sich selbst hinter einer Maske 
  Niemand sieht, niemand weiß, was in ihr vorgeht.
  
  Sie ist die meiste Zeit still
  Ihre Gedanken hinter rätselhaftem Augenausdruck verbergend
  Sie versteckt sich selbst hinter einer Maske
  Niemand weiß, niemand hört die Schreie in ihr.
  
  Worte dringen nur in Bruchstücken und Wellen zu ihr durch
  Gesichter sieht sie wie durch einen Schleier
  Sie lebt in einem Kokon hinter einer Wand
  Nichts berührt sie – und es gibt keinen Weg heraus.
  
  Furcht vor Ihren Erinnerungen, Furcht vor dem Leben,
  Versteckt sie ihre Ängste hinter leeren Augen
  Sie versteckt sich selbst hinter einer Maske
  Niemand weiß, niemand fühlt die Kälte in ihr.
  
  Furcht vor der Dunkelheit, Furcht vor dem Licht,
  Versteckt sie ihre Verzweiflung hinter paranoiden Augen,
  Sie versteckt sich selbst hinter einer Maske
Niemand weiß, niemand sieht die Dunkelheit in ihr.
Sie verbringt ihre Tage erstarrt durch ihre Ängste,
Nachts wandert sie umher, sich vor ihren Träumen fürchtend,
Sie lebt in einem Kokon hinter einer Wand
Nichts berührt sie – und es gibt keinen Weg heraus.
  
  Sie versteckt die Narben an ihren Armen und Beinen
  Sie fühlt nur etwas, wenn sie sich selbst weh tut
  Sie lebt in einem Kokon in immerwährender Dämmerung
  Ihr Geheimnis hinter ihrer Wand versteckend.
    
top / original lyrics 
      
      Jennifer
      
      Missbraucht und vergewaltigt als Kind
      Ihrer Kindheit und ihres Lächelns beraubt
  Von denen betrogen, denen sie vertraut hat
  Verdammt dazu, still zu sein - allein
  
  Sie hat jedes Fenster zu ihrer Seele verschlossen
  Jede Tür zu ihrem Herzen
  Gefangen in einem Kokon aus Stille und Schmerz
  Sie hatte niemals eine Chance.
  
  All diese Nächte, in denen der Schlaf nicht kommen will,
  Wenn dieses Gesicht sich zu einer Grimasse verzerrt in der Dunkelheit.
  All die Träume, in denen es wieder geschieht,
  Es gibt keinen Ausweg, nur Hilflosigkeit und Verzweiflung.
  All die Schreie bleiben in ihrem Hals stecken
  Herauskommt nur ein stilles Schluchzen –ungehört
  
  Sie hat jedes Fenster zu ihrer Seele verschlossen
  Jede Tür zu ihrem Herzen
  Gefangen in einem Kokon aus Stille und Schmerz
  Sie hatte niemals eine Chance.
  
  Missbraucht und vergewaltigt als Kind
  Ihrer Kindheit und ihres Lebens beraubt.
    
top / original lyrics 
      
      Hinter einer Maske (Teil 2)
      
      Sie sitzt in einer Ecke wie gelähmt
  Ihr Gesichtsausdruck ist versteinert 
  Sie versteckt sich selbst hinter einer Maske
  Niemand sieht, niemand weiß, was in ihr vorgeht.
  
  Ihre Gefühle hinter flackernden Augen versteckend
  Ihre Ängste hinter einem irren Lächeln
  Sie versteckt sich selbst hinter einer Maske
  Niemand sieht, niemand weiß um die Leere in ihr.
  
  Sie erhascht einen kurzen Blick auf ein Mädchen auf der Straße draußen
  Sie hat Augen, die zu viel gesehen haben für Kinderaugen
  Erinnerungen an eine Kindheit, die zu bald endete
  Steigen auf und umklammern ihre Seele.
  
  Nur ein kurzer Blick, aber die Maske droht weggerissen zu werden
  Tränen steigen auf –es tut zu sehr weh
  Sie flieht zurück in ihren Kokon hinter der Wand
  Wo niemand an sie herankommt und aus dem es keinen Ausweg gibt.
    
top / original lyrics 
      
      Nur ein bisschen Liebe 
      
      Das kleine Mädchen wandert allein durch die Straßen
      Ihre dünne Jacke schützt sie nicht vor der Kälte
      Sie trägt ein Kuscheltier, das sie fest umarmt
      Sie ist viel zu jung um nachts allein in den Straßen umherzuwandern.
  Sie ist von zuhause weggelaufen
  Sie konnte diese täglichen Kämpfe nicht mehr ertragen
  Sie musste sich nicht einmal aus der Tür schleichen,
  Sie haben keinerlei Notiz von ihr genommen
  Alles, was sie sich wünscht, ist ein bisschen Aufmerksamkeit von Zeit zu Zeit
  Nur ein bisschen Wärme
  Nur ein bisschen Sicherheit
  Nur ein bisschen Liebe.
  
  Es muss Zeiten gegeben haben, als sie noch eine richtige Familie waren 
  Sie kann sich kaum noch daran erinnern
  Es gibt ein zerknittertes Foto, auf dem sie unter einem Weihnachtsbaum zu sehen sind
  Papa streichelt ihre Haare und Mama lächelt
  Seit Papa seine Arbeit verloren hat gibt es nur noch Zank und Streit
  Er ist meist betrunken, wenn sie nach Hause kommt
  Wenn er sich in Rage trinkt und Mama wieder schlägt
  Wünscht sie sich, unsichtbar zu sein und versteckt sich 
  Alles was sie sich wünscht, ist ein bisschen Frieden manchmal.
  Nur ein bisschen Wärme
  Nur ein bisschen Harmonie
  Nur ein bisschen Liebe.
  
  Gerade jetzt sieht sie ein verliebtes Paar durch das Fenster eines Restaurants
  Sie sind ungefähr in dem Alter von Mama und Papa
  Sie halten Hände und sehen sich mit Augen voller Liebe an
  Der Mann spricht und sie wünschte, sie könnte hören was er sagt
  Sie wünschte, sie könnte bei ihnen sitzen
  Nur um für eine Weile Teil dieser Harmonie zu sein
  Zwischen Mama und Papa gibt es immer Zank und Streit
  Sie kann die Auseinandersetzungen nicht mehr ertragen
  Alles, was sie sich wünscht, sind hin und wieder ein paar liebevolle Worte
  Nur ein bisschen Wärme
  Nur ein bisschen Zärtlichkeit
  Nur ein bisschen Liebe.
  
  Das kleine Mädchen wandert alleine durch die Straßen
  Ihre dünne Jacke ist feucht, ihr wird kalt
  Sie hat ein wenig Angst und weiß nicht, wohin sie gehen soll
  So entschließt sie sich, nach Hause zurückzugehen
  Sie muss sich nicht einmal hereinschleichen
  Sie werden keinerlei Notiz von ihr nehmen
  Papa wird vor dem Fernseher schlafen
  Mama wird sich in den Schlaf geweint haben.
  Alles, was sie sich wünscht, ist ein bisschen Aufmerksamkeit von Zeit zu Zeit
  Nur ein bisschen Wärme
  Nur ein bisschen Gemütlichkeit
  Nur ein bisschen Liebe.
    
top / original lyrics 
      
      All diese Jahre 
      
      Es gibt einen Film in meinem Kopf
      Und er fängt immer wieder von vorn an.
      Da ist eine Bushaltestelle, eingehÜllt in einen grauen, wolkenverhangenen Tag
      Und ein kalter Wind spielt mit den Tränen eines Jungen.
  Noch kein Mann, aber auch kein Kind mehr,
  Ich bin das, der dort steht –trotzig und durcheinander.
  Ich habe mich gerade von dir getrennt, dich aus meinem Leben geworfen
  Zu feige, zu jung, zu schüchtern, mit dieser Liebe umzugehen.
  Ich hatte nie gedacht, ich würde dich so sehr vermissen
  Zu jung, zu arrogant um zu sehen, was du mir bedeutet hast.
  All diese Jahre danach –eine ziellose Flucht.
  All diese Jahre habe ich dich vermisst
  All diese Jahre…
  
  Es gab Zeiten in denen ich dachte, ich könnte vergessen
  Dachte, ich würde die Liebe zu dir überwinden.
  Es gab Frauen, die mir ihre Liebe gaben (schenkten?)
  Wie viele von ihnen habe ich schlecht behandelt?
  Sie berührten meinen Körper, aber niemals meine Seele
  Zu hoch war die Mauer, die ich um mein Herz gebaut hatte
  Dort hatte ich dich eingeschlossen, und du hast durch meine Träume gespukt
  Ein schimmernder Geist der Vergangenheit, unerreichbar für mich
  All diese Jahre der Suche –ruhelos und verzweifelt,
  All diese Jahre habe ich nach dir gesucht
  All diese Jahre…
  
  Und jetzt, fast am Ende meines Weges
  Habe ich dich wieder getroffen.
  Es ist wirklich selten, dass das Leben einem eine zweite Chance gibt
  Werden wir dieses Geschenk mit Vorsicht behandeln?
  Werden wir uns sehen, wie wir sind?
  Werden wir ehrlich miteinander sein und zu uns selbst?
  Werden wir unsere Wunden sehen? Werden wir auf sie achten?
  Und werden wir niemals unser Ziel aus den Augen verlieren?
  Die verbleibenden Jahre –ich würde es gern versuchen
  Den Rest meines Lebens würde ich gern an deiner Seite verbringen
  Den Rest meines Lebens…
    
top / original lyrics 
      
  Die Stadt (Teil 3) 
  
  Das Geräusch meiner Schritte 
  Klingt auf dem Asphalt
  Ich schlendere kreuz und quer durch die Straßen von Bar zu Bar
  
  Die Straßen sind nahezu verlassen
  Es ist spät geworden
  Eine ältere frierende Hure wartet noch
  
  Die Stadt gehört nun den Einsamen
  Den Heimatlosen, den Gestrandeten
  Den Leuten, die nicht wissen, wohin sie gehen sollen
  
  Wie oft wollte ich diese Stadt schon verlassen
  Ich habe irgendwie immer meine Chance verpasst
  Ich bin gefangen in dieser Stadt, die mich runterzieht
  
  Ein Plakat an einer Wand
  Wirbt für die Vorstellung eines Clowns
  Die Show ist sicherlich schon vorbei.
  
  Es ist spät, aber ich will noch nicht schlafen
  So betrete ich noch eine Kneipe, um noch etwas zu trinken
  Ein paar traurige Männer starren still in ihre Gläser
  
  Sie sehen auf, als ich hereinkomme
  Ein flüchtiger Blick in einsame Augen
  Traurige Gesichter mit unbekannten Geschichten dahinter.
    
top / original lyrics 
      
      Langeweile und Angst 
      
      John sitzt fast jede Nacht dort
  Am Ende der Bar, trinkt Rotwein
  Starrt auf sein Glas, trinkt, um zu vergessen, versucht, zu vergessen.
  Die Uniformjacke, die er trägt
  Ist schäbig und fleckig und hat keine Abzeichen
  Er war einmal Soldat, jetzt will er vergessen, versucht zu vergessen.
  Er spricht nur, um sich einen Drink zu bestellen
  Jede Stunde ein Glas Wein
  Und zwei Zigaretten, die Zeit verrinnt, doch die Vergangenheit bleibt.
  Er kann die Bilder in seinem Kopf nicht ausradieren
  Kann die Erinnerungen, die in sein Gehirn eingebrannt sind, nicht löschen,
  Kann nicht vergessen, was er in dem fremden Land gesehen hat.
  
  Als er die Schule beendet hatte, sah er sich nach einer Arbeit um,
  Mit seinen schlechten Noten fand er keine
  Also ging er in die Armee, sie gaben ihm ein Ziel, ein Zuhause,
  Sie lehrten ihn, zu kämpfen, sie lehrten ihn, zu töten
  Um sein Land zu verteidigen, so sagten sie,
  Er schwor, zu gehorchen, leistete einen Eid auf die Bibel, einen Eid auf die Bibel, 
  Sie brachten ihn per Schiff in dieses fremde Land
  Weit weg von Zuhause und er begann sich zu fragen,
  Was muss verteidigt werden, was ist richtig, was falsch?
  
  Er sah die Armut der Menschen dort,
  Es gab Hunger und Staub, Tod lag in der Luft
  Und Langeweile und Angst sind ein gefährliches Paar, ein gefährliches Paar.
  Da war die Verrohung seiner Kameraden
  Da war das Töten von Kindern, es gab Folter und Vergewaltigungen
  All das passte nicht zu dem geleisteten Eid auf die Bibel.
  Er verließ die Armee und fuhr nach Hause
  Aber er fand nie zurück in sein Leben.
  Er war nie mehr derselbe, nie mehr.
  Kann die Erinnerungen, die in sein Gehirn eingebrannt sind, nicht löschen,
  Kann nicht vergessen, was er in dem fremden Land gesehen hat.
  
  John stürzt seinen Wein hinunter, zahlt und verlässt die Bar,
  Draußen auf de Straße ist stille Dunkelheit
  Eine friedvolle Nacht, seine Schritte klingen auf dem Asphalt, klingen auf dem Asphalt,
  Ein einziges Fenster ist schwach erleuchtet
  Vielleicht ist dort eine weitere verlassene Seele
  Die keinen Schlaf findet in dieser Nacht, dieser Nacht.
    
top / original lyrics 
      
  Gedanken einer schlaflosen Nacht  
  
  Nun, es ist spät
  Sie schläft schon seit langer Zeit, er liegt noch wach
  Gedanken rauschen vorbei
  Und Erinnerungen kommen und verblassen wie im Film
  Ihr Gesicht spiegelt ihre Träume
  Ihr Atem verbreitet eine Art Frieden
  Und er wünschte
  Er könne ihr sagen, wie sehr er sie liebt.
  
  Dann denkt er
  Wie schnell dieses Glück verblassen kann
  Und da ist die Angst
  Sie könne eines Tages fort sein
  Das Leben wäre sinnlos und verloren
  Was wird sein, sollte trotz allem 
  Der Krebs gewinnen?
  
  Und er dreht sich zu ihr
  Sieht ihre Augen – es ist in Ordnung
  Und er macht das Licht aus
  Legt sich zurück und gibt ihr einen Gute-Nacht-Kuss.
    
top / original lyrics 
      
      Die Stadt  (Teil 4)
      
      Der Klang meiner Schritte
  Unterbricht die Stille der Nacht
  Die Stadt mag für eine Weile Atem schöpfen
  
  Über der Häuserschlucht
  Verkündet bereits ein Silberstreifen einen neuen Tag
  Ein einsamer Clown kreuzt meinen Weg.
  
  Ein kurzer Blick in leere Augen
  Meine Gedanken wandern zurück zu unserem ungeborenen Kind
  Da sind diese Ängste tief in mir
  Angst vor der Verantwortung 
  Angst, nicht damit zu Recht zu kommen
  Angst, zu versagen, so wie mein Vater
  
  Ich weiß, es ist Zeit, erwachsen zu werden
  Es ist Zeit, den Dingen ins Auge zu sehen, die kommen werden
  Es ist Zeit, meinen Weg nach Hause zu finden.
    
top / original lyrics 
    
    Der Gaukler
    
  Die Lichter waren verblasst, das Publikum war gegangen
  Bedrohliche Stille bedeckte die Bühne, der Gaukler blieb allein zurück
  Er wusste, er sollte zurück in die andere Rolle schlüpfen
  Es wurde von mal zu mal schwerer, einen Weg auf die andere Seite zu finden
  Ein Reisender zwischen zwei Welten
  Auf der Suche nach sich selbst
  Er fand nie ein Zuhause
  Ein Teil von ihm war
  Im Gestrüpp des Niemandslandes zwischen den Grenzen gefangen.
  
  Er saß dort auf der Bühne, die Halle atmete schwer
  Da war ein Wispern in der Dunkelheit, er dachte, er hörte ihre Stimme
  Sie war seine einzige Liebe, aber seine Ruhelosigkeit ermüdete sie zu sehr
  Eines Tages blieb sie zurück, er ging weiter und sah nicht zurück
  Ein Reisender zwischen zwei Welten
  Nicht länger nach einem Zuhause suchend
  Ein Teil von ihm blieb immer zurück
  Im Niemandsland
  Zwischen den Grenzen
  
  Zum Schluss verließ er die Halle, ging in die Nacht
  Dunkle Wolken rasten über den Himmel, der Mond war herunter gefallen
  Er weinte eine einzige Träne, sein Make-up begann zu verschmieren
  Die letzte Reise eines Gauklers, für den es kein Ankommen gibt
  
  Ein Gaukler zwischen zwei Szenen
  Verlor sich im Niemandsland
  Zwischen Realität und Traum
  Ein Reisender zwischen zwei Welten
  Verloren im Niemandsland
  Zwischen den Grenzen
  
  Die Sterne waren verblasst, jedermann war gegangen
  Bedrohliche Stille bedeckte die Welt, ein Gaukler stirbt allein.
    
top / original lyrics 
       
      Obst und Gemüse  (Teil 2)
      
      Irgendwo heult eine Sirene
      Der Mann sieht seit Stunden auf seine Hände
      Er versucht, sich nicht zu erinnern, 
      Versucht, sein Gehirn und seine Gedanken auszuschalten 
      Er versucht, nicht in seiner Wohnung herumzustarren
      Versucht, die Fotos auf dem Regal nicht anzusehen.
      
      Der Tag beginnt, er schüttelt die aufkommenden Erinnerungen ab
  Gut, es ist Zeit, aufzustehen und zu tun, was er bereits seit Jahren tut
  Er geht hinunter in seinen kleinen Lebensmittelladen
  Und verkauft Früchte und Gemüse
  
  Er bringt den Stand auf den Bürgersteig
  Und arrangiert alles wundervoll
  Er trinkt eine Tasse starken Mokkas –allein mit seinen Gedanken
  Während er auf den ersten Kunden wartet.
  
  Wird die junge Frau heute wieder erscheinen?
  Diejenige, die immer so traurig aussieht
  Die, mit der er es nicht schafft, ein paar Worte zu sprechen
  Sie kommt nur herein, kauft zwei Orangen und hastet davon.
  
  Er kann sich nicht selbst betrügen –die Erinnerungen kommen
  Er geht hinaus vor seinen Laden, es hat aufgehört zu regnen
  Die junge traurige Frau erscheint auf der Straße
  Der Mann geht in seinen Laden zurück, und wartet wieder.
    
top / original lyrics